15. Juni 2018

Wenn die einstige FDJ-Tageszeitung JUNGE WELT über die einstige SED-Tageszeitung NEUES DEUTSCHLAND und deren aktuelle Existenznöte in einer Weise berichtet, dass dabei auch nicht eine Nanospur Häme herausschaut, dann ist das, bedenkt man die politisch-ideologischen Gräben zwischen beiden, mehr als bemerkenswert. Aus JW-Sicht hatte ND nach 1989/90 wohl stets etwas von Verrat oder wenigstens Linienbruch, die reine Lehre immer wieder revidierend. Jetzt eine fast trotzig wirkende indirekte Solidaritätserklärung, man habe doch gemeinsam die Konterrevolution überlebt. Wie es wirtschaftlich mit JUNGE WELT steht, davon natürlich kein Wort. Stünde es besser, wäre die jetzt fehlende Häme sicher schon der Überschrift zu entnehmen. So weit gestern. Heute bin ich zwecks Doppelnachfeier von Geburtstagen in der Hauptstadt. Von Schillers Doppel-„Räubern“ im Monbijou-Theater und an der Parkaue gönne ich mir einen und schweige morgen.


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