18. Oktober 2018

Es ist eine alte Geschichte, doch ist sie immer neu. Nein, nicht die mit Liebe und Verschmähten. Ich meine den Zahnarzt. Er hat die Macht, mich einen ganzen Mittwoch lahm zu legen, obwohl er nur 45 Minuten an mir arbeitet. Zwei Betäubungsspritzen, eine Nachspritzung, als ich an einer Stelle kurz zucke, dann geht alles glatt, ich höre nur ein leises Knirschen. Mit zwei Einlagen, die er einem Druckverband vergleicht, schleiche ich den Weg aus der Poliklinik, die schon sehr lange Ärztehaus heißt, bis zu mir nach Hause, dort spuckte ich die Druckverbände lässig aus und versuche, mich mit meiner halbseitigen Gesichtslähmung zu arrangieren. Als das Magenknurren kettenhundartig klingt, schiebe ich eine sehr weiche Banane durch den rechten Mundwinkel in Richtung Schlund. Die Idee, nach gut vier Stunden einen Kaffee zu trinken, scheitert kläglich, die Tasse lässt sich einfach nicht da ansetzen, von wo der Kaffee sonst seinen Weg über meine Zunge nimmt. Er läuft aus mir heraus.


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