18. Dezember 2018

Bis 2010 muss ich zurückgehen, um ein Jahr zu finden, in dem ich weniger Bühnentexte las als in diesem Jahr 2018. Da ist auch nichts mehr zu retten. Immerhin: „4.48 Psychose“ von Sarah Kane kenne ich nun. Ob mir diese Kenntnis am Abend in der Coburger Reithalle hilft, wage ich kaum zu prognostizieren. Es gibt keine Rolle in diesem Stück, keine Namen, keine Handlungen. Vermutlich kann man es inszenieren, wie man eben so Lust hat, mit zwei bis sieben Darstellern, vielleicht auch mit Stimmen aus dem Off und einigen Video-Installationen. Im kommenden Februar wird Sarah Kane 20 Jahre tot sein und als sie geboren wurde, bereitete ich mich auf die letzten Abiturprüfungen vor. Viele, die über sie schrieben, warnten alle anderen davor, dies oder jenes vorschnell zu denken. Sarah Kane soll sich zwischen 1995 und 1999 immer mehr vom Naturalismus entfernt haben. Das macht mich stutzig. War der nicht schon hundert Jahre tot? Oder entfernt sich jeder, wovon er mag?


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