18. März 2019

Christa Wolfs 90. Geburtstag ist für mich ein Montag, da ich kurz nachschaue, wer diesem Anlass nun gar nichts mehr abgewinnen kann. Dann gehe ich nahtlos und leise vorempört zu einer Dame über, die vermutlich vor jedem Pressefoto und mittlerweile auch Auftritt vor Kameras lange vor dem Spiegel steht und übt, wie sie die Haare fallen lassen muss, um möglichst schön auszusehen, wie sie den Kopf drehen muss, um noch schöner auszusehen, ehe sie die Gelegenheit ergreift, eine ihrer granatendämlichen Thesen in die Welt zu sprechen: Kinder seien ein reaktionäres Projekt, Kinder versauen die Klimabilanz. Die Dame ist 1980 geboren und hat sogar promoviert, das aber zeichnet in Deutschland längst niemanden mehr aus. Die Dame ist, was schwerer ins Gewicht fällt, Lehrerin. Gäbe es keine Kinder mehr wegen der Umwelt, könnte uns diese komplett gleichgültig sein. Sie braucht uns nicht, wir sie schon. Welche Schule beschäftigt eine Verena Brunschweiger?


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