27. Oktober 2020

Alfred Kerr, der sehr berühmte, schrieb im Februar 1921 in einer Kritik zu „Jenseits“ von Walter Hasenclever: „Mitunter fast ein Zustand wie bei Tieck, wo der heilige Bonifacius vorn an die Rampe tritt und äußert: Ich bin der heilige Bonifacius.“ An solchen Stelle neige ich zu schwersten Lachanfällen, was gefährlich sein könnte, wenn ich allein zu Hause bin. „Auch tellurische Phrasen, mein Lieber, sind Phrasen“, sagt Kerr. Da kann man ihm kaum widersprechen. Auf dem Weg über Florenz nach Chianciano Terme hätten wir heute am Futa-Pass den Soldatenfriedhof gesehen, morgen den von Pomezia, ehe wir Rom erreicht hätten. Das Abendessen in einer Taverne der Altstadt ersetzen wir durch ein Nudelgericht zu Hause im heimischen Speisezimmer. Beim Essen schauen wir bisweilen aus dem Fenster, weil es Zeiten gibt, da ganz bestimmte Hunde mit ganz bestimmten Herrinnen ihre Gassi-Runde drehen, deren Anblick wir sehr regelmäßig genießen.


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