9. Juli 2018

Die gestrige Mameladenproduktion ist im Keller verstaut, langsam füllen sich Regal und Eisschrank wieder, die Restbestände von 2017 werden immer überschaubarer. Mitten in einem russischen Märchenstück entdecke ich eine Stelle, die vollkommen unbedeutend ist, mir aber ein Detail aus der Armeezeit ins Gedächtnis ruft: das Nähzeug im Käppi-Futter. Tatsächlich, wir hatten so etwas „am Mann“, wie das hieß. Es gab Pflicht-Dinge, die man „am Mann“ zu haben hatte, aber ebenso Kür-Dinge: ein Unteroffizier, mit dem ich auch nach der Entlassung im April 1973 noch eine Weile in Briefwechsel stand, führte Schmalz und Gewürze mit sich „am Mann“, um im Fall der Fälle etwas braten zu können: Pfifferlinge zum Beispiel, die uns auf dem Truppenübungsplatz Wittstock zu Millionen geradezu ins Kochgeschirr hüpften: Wohl uns, die wir einen Mann mit Bratfett und Gewürzen dabei hatten, gelagert in einer zweckentfremdeten Munitionskiste, NVA-grün gestrichen.


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