15. August 2018
Erst meine liebste Reizdarmfamilie aus der Vorabend-Werbung erinnert mich daran, dass es dieses Tagebuch gibt, in dem ich immer noch nicht mitteilte, dass ich über jene Brücke in Genua schon fuhr, die jetzt einstürzte, freilich war das 1992 und der posthume Schauer in mir hält sich deshalb in Grenzen. Vielleicht habe ich einfach zu viele italienische Filme über Beton und Mafia gesehen, um überrascht zu sein, wenn dergleichen passiert. Private Autobahnen, höre ich es raunen und es ist wie mit der privatisierten Post. Auch von unseren Brücken haben wir genug gehört, lange bevor diese fürchterliche Katastrophe geschah. Noch ist keine eingestürzt, würde in diesen Fällen aber die Risiko-Bewertung angewendet, die sich sonst in Deutschland zur Norm erhoben hat, dürften wir uns auf Jahrzehnte des Flößens einstellen, denn ausgeschlossen werden können diese Risiken nicht. Wir aber lernten: nur ausgeschlossene Risiken sind gute Risiken, früher war das mit Indianern so.