19. Juni 2020

Am 19. Juni 2005 erwachten wir nach einer ersten Nacht im eiskalten Haus in Reschen/Südtirol und freuten uns, nicht erfroren zu sein. Die Vermieterin hatte eigens für uns, die wir aus dem Engadin anreisten, das Haus eine Woche vorzeitig geöffnet, es dauerte folglich, bis sich alles so weit wieder erwärmte. Immerhin hatten wir einen Blick auf den besonnten Ortler hinter uns, als schon der Mond am Himmel stand, auf dem Balkon war es warm genug, dort Rosé zu trinken und ein Büchlein zum „Don Carlos“ zu Ende zu lesen. Ich führte auch die „Schiller-Debatte 1905“ mit mir, später sprach ich vor erstaunten SPD-Frauen darüber, mit welchen Themen sich ihre seltsame Partei so hundert Jahre früher befasste. Schiller – da denken gute Sozialdemokraten allenfalls an Karl Schiller, also nicht den aus den Räubern. Ich pendle zwischen Walter Hasenclever und Stephan Hermlin, es gibt letzte Absprachen für morgen, da wir zum Geburtstag geladen sind an zwei verschiedene Orte.


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