23. Oktober 2020

Selbst die Tatsache, dass er italienischer Kommunist war, hat ihm nicht ins DDR-Taschenlexikon „Fremdsprachige Schriftsteller“ verholfen, weder sein internationaler Erfolg mit „Zwiebelchen“ noch seine zahlreichen Reisen in die Sowjetunion. Heimgekehrt von der letzten, starb er am 14. April 1980 in Rom. Alte DDR-Kinder wie ich erinnern sich womöglich an den „Fahrstuhl zu den Sternen“, das war ein Trompeter-Buch mit der Nummer 96 oder an „Der blaue Pfeil“, an „Ein Wolkenkratzer auf See“. Als die DDR dahingeschieden war, brachte der Leipziger Reclam-Verlag noch eine „Grammatik der Phantasie“ heraus, die später großzügig von Stuttgart übernommen wurde nach der Liquidation des zum Ableger degradierten Alt-Verlages. Der Alt-Westen hatte den Italiener nie völlig ignoriert, es gab ja Kleinverlage und Klaus Wagenbach. Heute ist Rodaris 100. Geburtstag, selbst der Abrufstatistik bei WIKIPEDIA merkt man das an. Falls man sie denn abruft.


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