13. Februar 2022

Nachdem ich gelesen habe, was Doris Dörrie so liest, immer parallel, wie sie verrät, was ich auch tue, merke ich, dass ich mich dann doch nicht dafür interessiere, was sie liest. Sie empfiehlt etwa Emmanuel Carrère, den sie einen richtig interessanten alten weißen Mann nennt, was man von einer alten weißen Frau natürlich erwarten darf. Wobei alte weiße Frauen des Jahrgangs 1955 natürlich gar keine alten weißen Frauen sind, sondern heiße Feger mit etwas mehr Hautelastizität in diesen oder jenen Regionen. Ich, der ich heute in 14 Tagen einen wenig runden Geburtstag feiere, bin überwiegend mit alten weißen Männern beschäftigt. Das liegt daran, dass die Vertreter der deutsch-jüdischen Literatur leider weder von den Rändern des Ngorongoro-Kraters noch aus den Tiefen der Anden-Täler stammen. Also weder der indigenen Bevölkerung noch Indi-Musikern zuzuordnen. Was mich wenig beunruhigt. Viele waren komischerweise Theaterkritiker und zwar sehr, sehr gute.


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