17. Februar 2022
Sage mir, wer dich feiert und ich sage dir, wer du bist? Heute ist der 200. Geburtstag von Georg Weerth, den einst Friedrich Engels so hoch lobte, dass sogar Franz Mehring kurz zuckte, ehe er abschrieb, was Engels vorschrieb, die Quelle nicht verschweigend, aber wörtliche Zitate auch nicht kennzeichnend. Kein Mensch weit und breit denkt heute an Weerth, medial gesehen, außer: die Junge Welt. Und unser frischer alter Bundespräsident. Zwei komplette Seiten füllt sie. Als ich diese meinem Archiv zuführe, finde ich: eine knappe halbe Seite Junge Welt von 2006. Damals aus der „Feder“ von Arnold Schölzel, dem vor allem das Lob der DDR am Herzen lag und die Kritik am faulenden, aber dennoch einfach nicht sterben wollenden Kapitalismus. Systemfrage als Pulver zum Aufbrühen, Brühe ohne Ei. Ich habe mir zuletzt Weerths „Streiflichter aus Old England“ aus dem Regal ins Arbeitszimmer geholt. In bester Leseabsicht. Mal schauen, ob das auch wirklich klappt.