12. März 2022

Selbst der gute alte Jack Kerouac kommt nur noch ins Feuilleton, wenn es wenigstens eine neue Übersetzung von ihm gibt, der 100. Geburtstag allein reicht nicht hin. Meinen Kerouac-Bestand erwarb ich (bis auf die Ausnahme aus DDR-Produktion) in einer Buchhandlung in der Ilmenauer Lindenstraße, lang ist es her. Beat Generation hießen die Kerle damals, hatten auch ein paar Lyriker in ihren wenig geschlossenen Reihen. Das wären heute alles alte weiße Männer gewesen, die Oprah Winfrey nicht einladen würde, wie sie einst noch den immer weißer werdenden Michael Jackson einlud, lang ist es her. Die ersten Buchmesse-Beilagen habe ich gebunkert. Wenn ich nicht nur eine polnische Großmutter hätte, sondern auch noch ukrainische Wurzeln, hätte ich vielleicht sogar eine Chance, eingeladen zu werden in irgendeine Runde, wo mich alle mitleidig und voller Verständnis angucken würden. Polnische Großmütter reichen derzeit nicht für Höhenflüge, Oma Malinowska.


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