17. September 2023

Immer, wenn mein Blick länger als eine Sekunde auf der SPIEGEL-Bestsellerliste verweilt, sehe ich, dass mich von 40 genannten Titeln selten mehr als keiner interessieren würde. Womit bewiesen ist, dass ich schon nicht mehr ganz in diese Welt gehöre. Diese Liste, die Verlagen das Recht leiht, kleine rote Aufkleber auf die Cover ihrer Seller zu pappen, gibt vielen Buchhandlungen den Halt, den sie brauchen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und an Stränden wird kaum noch in Zeitungen geschaut, geschweige in Bücher, wenn aber zwei Damenhände einen Wälzer aufgeschlagen halten, dann seltener mit dem roten Aufkleber. Von den vierzig Titeln der gestrigen Ausgabe könnte ich mir nur einen vorstellen, der als preisgesenktes Mängelexemplar zu meinen Beständen passen würde: „Mann vom Meer“ von Volker Weidermann, von Platz 9 jäh auf Platz 14 gerutscht. Weidermann schreibt in Dicht-Folge, Feuilleton-Chef bei der ZEIT ist offenbar ein Job, der endlos Zeit lässt.


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