10. Oktober 2023
Vor fünfzig Jahren gab es das alles am 10. Oktober noch nicht: Welttag gegen die Todesstrafe, Welttag der seelischen Gesundheit, Welthundetag. Ich schrieb einigermaßen unfröhlich in mein Tagebuch, ärgerte mich, dass ich einfach nie schaffte, was ich wollte. Immerhin blickte ich auf eine Nacht in Berlin zurück: ohne Quartier, von Kneipe zu Kneipe, schließlich in den Wartesaal, um am nächsten Morgen pünktlich vergeblich den Versuch zu unternehmen, mich für Theaterwissenschaft zu bewerben. Die saßen in der Universitätsstraße, wo zwei Jahre später auch meine Philosophie saß. Ich sah an diesem Tag Cox Habbema mit ihrem Eberhard Esche vor der Uni, dann Ekkehard Schall mit Gattin Barbara in der Friedrichstraße, dort auf dem Bahnhof Agnes Kraus und schließlich auf dem Ostbahnhof noch Dietmar Richter-Reinick. Die Welt ist ein Berliner Dorf, dachte ich. Die Freude des Tages: meine Geschichte in der Oktobernummer der Armeerundschau, sogar illustriert.