4. Januar 2024

Auch wenn unser volkstümlichster und am leichtesten lesbarer Erzphilosoph Immanuel Kant erst am 22. April im Kreise seiner Diener seinen 300. Geburtstag feiert: unsere Großmedien feiern vor. Meiner Mutter galt das als ganz schlechtes Zeichen, aber das waren eben noch Ansichten von früher. Die ZEIT hat heute den Immanuel mit Taube, die wir als Friedenstaube deuten dürfen, auf dem Titel und innen füllt er drei Seiten des Fülletongs. Am schönsten aber finde ich die Idee des Zeit-Reisen-Teams, spezialisiert auf schweineteure Touren für gehobene Kreise: man kann zwei Monate nach dem Großjubiläum selbiges im Nachbarland Litauen feiern. Man könnte in ähnlicher Weise eine Mao-Tse-Tung-Tour durch Japan organisieren oder eine Rousseau-Tour durch den Süden Englands. Alles hängt natürlich mit dem Unort zusammen, an dem Immanuel das Licht der Preußenwelt erblickte: Königsberg, die von Stalin an Putin vererbte Exklave des Reichs des Bösen.


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