15. April 2024

Immer wenn ich etwas von Joachim Müller lese, denke ich: Warum hat der Westen das nie für sich ausgeschlachtet: ein NSDAP-Mann, 1945 aus dem Schuldienst entlassen aus nämlichem Grunde, ist bald NDPD-Mitglied in der DDR und Professor, der gelegentlich milde verschämt auf eigene Arbeit aus den Jahren 1933ff in einer Fußnote verweist und dann aber tapfer dusselige Artikel aus der Großen Sowjetenzyklopädie zitiert. Ich las am Morgen „Goethes Byrondenkmal“ aus dem Jahr 1954, geschrieben anlässlich des 130. Todestages von Lord Byron. Als Müller zu „Childe Harold“ schrieb, 1938, erschien das 388 Seiten starke Buch „Lord Byron stirbt für Griechenland“ von Claus Schrempf, das jahrzehntelang im Buchbestand meiner Eltern stand bis zu seiner Überantwortung an den Antiquariatsbuchhandel. Jetzt könnte ich es vielleicht brauchen, aber so ist das Leben. Ich habe trotzdem noch mehr Bücher als gut ist für meine Hausstaub-Allergie. Für Husten ist immer gesorgt.


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