5. Juli 2018

Wenn es in der DDR Society-Nachrichten gegeben hätte, gar eine Yellow Press, dann wäre Vera Oelschlegel sicher hier und da in die Schlagzeilen geraten. Sie erreichte die Ehezahl von Elisabeth Taylor nicht annähernd, selbst Joschka Fischer und Gerhard Schröder murmelten öfter „Ja, ich will!“, aber sie legte eine Ehemänner-Folge hin, die mich noch heute irritiert, wenn ich zufällig auf sie stoße: Erst Günther Rücker, dann Hermann Kant, schließlich Konrad Naumann. Ich erinnere mich gut halblauter Debatten Mitte der 80er Jahre: Wen sollen wir uns wünschen als Nachfolger Honeckers: Krenz, Naumann oder Schabowski? Krenz wollte niemand, vor Naumann empfand man in einschlägigen Kreisen regelrecht Angst. Blieb Schabowski, der dann ja immerhin noch die Mauer plautzen ließ. Vera Oelschlegel ist heute 80 Jahre alt, ihr „Theater im Palast“ habe ich nie von innen gesehen, obwohl dort auch Heiner Müller gespielt wurde: die DDR-Erstaufführung von „Quartett“.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround