12. August 2018

Ich weiß nicht, ob ich den Satz: „Mein Freund Pedro Hertel ist tot.“ gern geschrieben hätte. Er war nicht mein Freund, nie. Aber wir verstanden uns im Lauf der Jahre immer besser, nachdem wir uns 1990 im neu gebildeten Kreistagsausschuss zur Untersuchung von Amtsmissbrauch und Korruption kennenlernten. Er repräsentierte Neues Forum, ich den Kulturbund. Ich war ihm verdächtig, wie ihm zunächst alle verdächtig waren, mit wenigen Ausnahmen, die in seinen Augen das alte Regime verkörperten. Ich habe das Regime nicht verkörpert, es sah im Gegenteil in mir eine Verkörperung, weshalb es mich unter Beobachtung stellte. Pedro aber landete für mich verblüffend nahtlos bei einer Bausparkasse, Versicherung, beidem? Aufarbeitung, ein Wort aus der Änderungsschneiderei, von regionaler DDR-Geschichte war seine Sache. Zuletzt gemeinsam mit Pfarrer Gerhard Sammet die Christenfeindlichkeit der SED. Der wenigstens gedenkt seiner, wenn auch nur mittels Anzeige.


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