5. Februar 2019

Kein Blödsinn ist groß genug, dass er nicht noch übertroffen werden könnte. Eine Dame von der Universität Bochum äußerte anlässlich der Auszeichnung eines österreichischen Schlagermannes mit dem Karl-Valentin-Orden einer Münchener Karnevals-Gesellschaft, Karl Valentin sei „so viel differenzierter und so viel klüger“ gewesen als der Unwürdige jetzt. Nach dieser Logik dürfte es in Deutschland weder einen Goethe-, noch einen Schiller-Preis geben, keinen Kleist-Preis, keinen Georg-Büchner-Preis. Nicht einmal der Hans-Huckebein-Preis wäre sicher vor Tilgung, man muss sich nur vergegenwärtigen, dass er den Namen eines Raben trägt, der sich besoffen versehentlich selbst erhängte. Wen macht solch Preis ernstlich stolz? Meine „Tell“-Kritik habe ich erst heute ins Netz gestellt. Als künftiger Förderpreisträger der Gesellschaft zur Verhütung von Kritikermorden müsste ich von Schreibhemmung fabulieren oder dem Gedichtband, den ich erdichte, es wäre Lüge.


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