19. April 2019

Mein geschmäcklerischer Geburtstagskalender erinnert mich heute an Stefan Schütz, morgen an Karl-Heinz Jakobs, der eine heute 75, der andere morgen, wenn er noch lebte, 90. Schütz hat, wenn mir nicht sehr viel entgangen ist, nur einmal für so etwas wie Aufregung im Betrieb gesorgt: als er mit seinem Wälzer „Medusa“ höchstes Lob, den Döblin-Preis und auch manchen Hieb einheimste. Sein dramatisches Schaffen wird vornehm übersehen. Als „Der Hahn“ 1990 15 Jahre verspätet in der eben ablebenden DDR gespielt wurde, in Leipzig, überschrieb ein Kritiker seinen Beitrag „Ein zäher Broiler“. Karl-Heinz Jakobs musste einst einen offenen Brief von Hans Christoph Buch über sich ergehen lassen, weil er ausgerechnet für NEUES DEUTSCHLAND eine Reihe von Beiträgen ins Leben gerufen hatte, „Die Sonntagsgeschichte“. Man wusste im Westen immer, was gut war, was man durfte, und was nicht. Ich fahre heute nach Chemnitz und gehe dort nicht nur ins Theater.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround