6. Juni 2019

1999 war der 6. Juni ein Sonntag, Anreisetag zu meiner siebenten Brüsselreise seit 1994. Erstmals übernahm ich die Rolle eines zweibeinigen Busleitsystems, ich lotste den Busfahrer, der sonst als Schulbusfahrer tätig war, souverän und kenntnisreich durch Brüssel bis vor unsere Hoteltür in der Chaussee de Mons. Zur Belohnung musste ich fürs Einzelzimmer erstmals nachzahlen, das sonst immer so für mich reserviert war. Ich schaute aus der 311 in den Innenhof, hatte dafür aber mehr Komfort als zuletzt. Ein gefräßiges Telefon schlang mir 20 Franc aus der Hand, ohne seines Amtes zu walten und ohne die Münze wieder herauszurücken. Ich war bereit, die deutsch-belgische Freundschaft zu kündigen. Zumal mein Lieblingsbierladen nicht nur geschlossen hatte, er hatte auch nicht den geringsten Hinweis am Schaufenster, wann er denn wieder offen sei. Ich verließ die Busladung an der Galerie St. Hubert, ich sah genug staunende Münder auf dem Gran Place bisher.


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