25. September 2019

Zu den Erfahrungen, die man jedermann ersparen möchte, gehört die, einem lieben Menschen beim Verfall zuzuschauen und nichts tun zu können. Eben noch einem Scherz zugänglich und schelmisch mit dem Finger drohend, ist plötzlich Irritiertsein der vorherrschende Zustand, Kläglichkeit der Stimme. Was vorgestern Klage gewesen wäre, ist heute Resignation. Kleinste eigene Gesten werden wie fremde Phänomene wahrgenommen. Meine eigene OP wird fast nebensächlich, auch wenn ich am Nachmittag eine Weile sehr heftige Schmerzen habe, nachdem die Betäubung nachlässt. Alles dauerte nicht halb so lange wie im März. Noch einmal Lob, als ob ich einen willentlichen Anteil daran gehabt hätte, wie gut und fest der Kieferknochen geworden ist. Es fühlt sich merkwürdig an, wenn man etwas in den Mund geschraubt bekommt, verglichen mit einer Spritze in den Gaumen ist aber alles das pure Vergnügen. Es herrscht nun erst einmal Brei-Time und Blutorange statt Wein.


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