29. Oktober 2019

Der handgeknüpfte Berber aus dem Gehrener Wohnzimmer wandert in ein Auto mit Rudolstädter Kennzeichen, er siedelt in ein Arbeitszimmer über. Wir liefern zum wiederholten Male bei „Gib und Nimm“, lassen diesmal aber die Kisten und Säcke mit dort, es könnte in einer Woche dennoch eine allerletzte Ladung geben. Ich versuche noch einige Spezial-Bücher loszuwerden, ehe alles in den mittleren Norden geht. Zugleich vernichte ich schweren Herzens Hunderte von Karteikarten mit den Sprachübungen meiner Mutter, alles handgeschrieben, alles mit farbigen Kugelschreiberminen: Englisch, Portugiesisch, Französisch, sogar Polnisch, Schwedisch und vor allem Ungarisch. In den Klarsichtfolien auch landeskundliche Beiträge aus Zeitungen. Zu Hause leistet der Papierschredder Schwerstarbeit: alte Rechnungen für Strom, Gas und Telefon, manches Dokument bekommt eine Gnadenfrist. Die letzte Umsiedlung aus unserer Wohnung in unseren Keller betrifft „Text+Kritik“.


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