1. Februar 2020

Zwei komplette Monate ohne Theater: wann gab es das zuletzt? Aber es liegt nicht an mir, wenn diese Tempel der Kultur nichts im Spielplan haben, was mich lockt. Meine Allergie gegen Romane auf der Bühne ist wie eine Allergie gegen Katzenhaare, sie spricht nicht gegen Katzen. Nur der Allergiker in mir verträgt sie nicht, ihm treten Tränen in die Augen, er hustet und im schlimmen Falle verröchelt er, was kein schöner Tod genannt werden darf. Ich liebe Romane zwischen zwei Buchdeckeln deutlich intensiver, als ich sie lese, aber Verdrängungen der Texte, die für die Bühne geschrieben wurde, das ist wie ein Skulpturenpark im Konzertsaal, er hat da nichts verloren. Nun also an diesem mittelmäßigen Sonnabend wieder Theater: ich fahre nach Weimar, um „Romeo und Julia“ zu sehen, die seltener gespielt werden, als man vermutet. Ich las mich warm am Morgen mit der Vorlesung über die Tragödie, die einst Gustav Landauer hielt. Eine von zwanzig Vorlesungen.


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