21. März 2020

Vom Sterben lesen ist keine schöne Morgenlektüre. Man muss nicht 67 sein, das zu empfinden. Von Marlen Haushofers Sterben zu lesen, war kaum vermeidbar, heute ist ihr fünfzigster Todestag. Für sie verstieß ich sogar gegen mein eigenes Bestell-Moratorium, wollte ihre beiden Kinderbücher „Brav sein ist schwer“ und „Schlimm sein ist auch kein Vergnügen“ unbedingt besitzen. Es ist wie früher, als man Bücher nach Bildern durchblätterte und enttäuscht war, wenn es keine gab. Einer meiner Notizzettel aus diesen Tagen enthält einen ungenutzten Anfang: „Manchmal ist das frühere Früher viel schöner als das spätere Früher, das man noch selbst erlebt hat.“ Heute wäre in Dresden die „Macbeth“-Premiere, Regie Christian Friedel, den ich mag wie kaum einen, seit ich ihn, auch in Dresden, im „Käthchen von Heilbronn“ sah. Das war 2010, als ich noch keine THEATERGÄNGE bedienen konnte, weshalb dort viel Schiller, viel Kleist einfach fehlt. Mit Corona kein Shakespeare.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround