22. Juni 2020

Verleger Christoph Links, als er noch weit davon entfernt war, ein Verleger zu sein, sprach eines schönen Tages zu mir, er hatte eben ein wenig von Helga Schubert gelesen: „Jetzt verstehe ich, dass Du sie magst.“ Ich mochte sie tatsächlich, als ich „Lauter Leben“ gelesen hatte, 1975 als ihr erstes Buch im Aufbau-Verlag erschienen. Natürlich gesellte sich „Blickwinkel“ zum Erstling und dann folgte „Judasfrauen“. Sie gehört zum Jahrgang 1940, dem ich ein Buch widmen wollte. Mit „Die Andersdenkende“ schloss ich das Sammelgebiet Schubert für mich ab. Und nun sehe ich in der BERLINER ZEITUNG ihr Porträt, verbunden mit der Information, sie trete beim Wettlesen in Klagenfurt an, und nun lese ich, dass sie sogar, mit ihren 80 Jahren, den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann, den sie vielleicht schon 1980 gewonnen hätte, wenn die kleine DDR sie hinaus gelassen hätte. Ein 70. Geburtstag führt mir vor Augen: danach kommt nie mehr Quersumme 7 im Leben.


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