2. September 2020

Man kann eigene Anspannung gut daran messen, wie man sich fühlt, wenn sie von einem abgefallen ist. Etwas vollmundig versprach uns gestern der junge Mann vom Gesundheitsamt, wir könnten heute Mittag auf der Corona-App unser Testergebnis sehen, bis dahin hätten wir Quarantäne, sollten weder Besuch empfangen, noch jemanden besuchen. Nach unserem Verständnis beginnt Mittag gegen 12 Uhr und endet gegen 14 Uhr, großzügig ließe sich eine halbe Stunde vorn und eine halbe Stunde hinten auf drei Stunden hochrechnen, dann aber wäre die Nachricht fällig. Sie kam aber nicht. 17.26 Uhr erreichte uns dann der erlösende Anruf: negativ. Eben noch Käfighaltung, plötzlich Freiheit. Sofort eilten wir zum Abendspaziergang, schauten zu, wie Ilmenaus Geschäfte ihre Türen schlossen, studierten die Immobilienangebote der Sparkasse, lasen das Kinoprogramm, sahen durch die Scheiben aufgegebener Läden. Falls uns in Andorra ein Virus befiel, hieß er nicht 19, der Gute.


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