20. September 2020

Da ist er nun, der 100. Geburtstag von Hanns Cibulka, der mich allein durch seine ausdauernd fragmentarischen Aussagen dazu zwingt, aus allen Mosaiksteinen, die er liefert, etwas wie ein Bild zu erstellen, das auch in der Summe wieder nur ein Fragment sein wird. Immerhin ist es aufregend, jemandem Geheimnisse zu entlocken, die er offenbar gar nicht preisgeben wollte. Wenn einer Tagebücher veröffentlicht, die keine sind, weckt er Erwartungen, die er gar nicht erfüllen will. Als einer, der selbst im Lauf der Jahre seit 1971 Tausende Seiten gefüllt hat, wobei nur dieses Tagebuch für die Öffentlichkeit geschrieben wird, alle anderen Handschriften habe nicht einmal ich selbst je wieder gelesen, falls ich nicht einfach nach sachlichen Informationen suchte, hege ich bestimmte eigene Erwartungen, die ich ungern enttäuscht sehe. Auch meine Erwartungen ans Urlaubswetter sehe ich ungern enttäuscht, heute erleben wir die erste Probe und schweigen bis zur Wiederkehr.


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