10. Januar 2021

Die Suche nach Werken von Carl Ehrenstein ist rasch beendet. Da gab es 1913 die „Klagen eines Knaben“ als Band 6 der nach einigen Zwischenhochs am Expressionismus-Markt wieder fast bezahlbaren Reihe „Der jüngste Tag“. Dann gab es 1921 noch die „Bitte um Liebe“, mit dem Nachwort von Bruder Albert Ehrenstein, das wiederum in dessen großer Essay-Sammlung der Werkausgabe fehlt. In der Briefsammlung darf man dafür einige Bruder-Briefe nachlesen, nicht aber die Antworten. Als Carl Ehrenstein vor 50 Jahren starb, kannte ihn niemand mehr. Mit dem ersten amerikanischen Literatur-Nobelpreisträger steht es besser. Sinclair Lewis starb zwar vor 70 Jahren, sein ins Deutsche übersetztes Werk konnte man aber diesseits und jenseits der gemauerten Demarkationslinie in etlichen Bänden lesen, in der DDR nahmen sich der Kiepenheuer Verlag und vorher der Paul List Verlag seiner an, „Babbitt“ erschien sogar in der „Bibliothek der Weltliteratur“.


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