21. Februar 2021

„Nicht schon wieder Schiller!“ schrillt die Titelseite der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung heute. Man sieht kanarienvogelgelbe Reclam-Hefte aus Stuttgart, beschmiert und verziert sind einige mit offenbar überall üblichem Schüler-Unfug. Man kann die Autorennamen sehen: Lessing gleich zweimal, einmal Fontane, einmal Schiller („Maria Stuart“), einmal Sophokles, „Antigone“, kaum zu erkennen, schließlich ein Goethe, ein Wilhelm Hauff, identifizierbar auch der nicht ohne alle Mühe. Unter genannter Überschrift steht noch: „Im Homeschooling kehren auch die Schrecken der Schullektüre zurück“ und es gibt einen Verweis auf das Feuilleton. Dort füllt dieses, wie sein Name schon sagt, mehr als eine ganze Seite. „Wer Kinder hat, darf manche dieser Meisterwerke im Homescooling jetzt wieder lesen. Andere sind froh, das nie mehr tun zu müssen.“ Der Grauen des alten Westens: meine Eltern wären nie auf die Idee gekommen, meine Schul-Pflichtbücher zu lesen.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround