6. Juni 2025
Nur nicht noch einmal im Fernsehen von neunzehn Expertinnen erklärt bekommen, welche Person in Thomas Manns „Buddenbrooks“ welche Person in Thomas Manns Lübeck war und wie ungenau wer mit wem übereinstimmte. Es war schon immer anstrengend genug zu erfahren, wie die vier Vorbilder für Goethes Mephisto hießen, Klaus Mann war jedenfalls nicht darunter. Thomas erfuhr an seinem 69. Geburtstag vom D-Day und hat das gleich rot in sein Tagebuch geschrieben. Der Tag hieß damals nicht sofort D-Day, er wurde erst dazu. Am 6. Juni 1944 gab es Champagner zum Abendessen, Franz Werfel war da nebst Gattin, Bruno Frank war auch da nebst Gattin. Und von Raoul Auernheimer kam einer der Briefe. Es besteht akut die Gefahr, dass irgendeine Erzenkel diversen Geschlechts den armen Thomas Mann auch noch zur queeren Ikone ausruft wegen „Der kleine Herr Friedemann“ und sonstiger Dings, äh, An- und Umspielungen, aus dem toten Venedig.