Gedanken des Kochs, Fragment

Angenommen, ich hätte Hunger. Angenommen, ich beträte eine Örtlichkeit, die durch eine Anzahl von Merkmalen unzweideutig signalisiert, es handle sich um ein Speiserestaurant. Angenommen, ich nähme an einem der in ihrer Mehrzahl noch unbesetzten Tische Platz, erst mäßig verwundert, dass keiner der anderen Gäste einen gefüllten oder auch nur einen leeren Teller vor sich stehen hat. Ich spräche einen offenbar zum Personal gehörenden Herrn an, der mit einem Blatt Papier in der Hand versonnen zwischen den Tischen wandelte und fragte ihn, was es zu essen gäbe. Er aber antwortete, mit dem Ausdruck abgrundtiefer Verwunderung im Gesicht: „Zu essen? - Hier wird heute ein Text verlesen mit dem Titel: Die Gedanken des Kochs beim Berühren der Türklinke zur Küche.“
 geschrieben: 8. März 1988


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