16. August 2020

Es war Manfred Warnecke, mein leider nicht mehr unter den Lebenden weilender Studienfreund aus Berliner Zeiten, den wir eines Tages nicht mehr Wanze nennen sollten, sondern Fussel, woran wir uns gewöhnten, der mich mit der Nase auf Charles Bukowski stieß. Es hat wenig geholfen: ich bin bis zum heute allfälligen 100. Geburtstag von Bukowski nicht unter seine Fans gefallen. Dennoch halte ich es für gut möglich, wenn im kommenden Jahr der gute alte Dante 700 Jahre tot ist, sein „Gedicht für Dante“ zu zitieren: „Dante, Baby, das Inferno / ist hier und jetzt.“ Heißt es zweimal dort und es endet: „du solltest uns jetzt mal sehen.“ Möglicherweise verfällt man ihm, wenn man sich ihm ein bisschen ausliefert. Möglicherweise gefallen einem bestimmte Gedichte, die einem bisher immer gefielen, auf einmal nicht mehr. „Ich schreibe nicht, weil / ich etwas besser weiß.“ Steht in einem anderen Gedicht. So ähnlich sagt es auch Schnurre, der nur ein paar Tage jüngere.


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