10. Januar 2022

Worin liegt in dieser Nachricht der Skandal: „In Geraberg bei Arnstadt hob die Gendarmerie ein Waffenlager in einem zugeschütteten Bergwerksschacht aus. 221 Infanteriegewehre und viele hundert Schuss Munition wurden beschlagnahmt. Vier Kommunisten sind verhaftet.“ Die Antwort lautet: bei Arnstadt. Die Nachricht konnte man übrigens am 19. Juli 1933 nachlesen in einer Zeitung, für die einst Lessing, später Fontane gearbeitet hat. Das war eine Zeit, in der immer Kommunisten in Gartenkolonien Waffen lagerten und dann auf der Flucht erschossen wurden. Das Versteck im Bergwerksschacht war also sehr originell. Später wurde zu Gerabergs Hauptsorge das feindliche Ausland Geschwenda. Von Vorbereitungen zu einem bewaffneten Kampf gegen die Nachbarn ist zwar nichts bekannt geworden, boshafte Menschen aus Ilmenau aber behaupteten bisweilen, Geraberg wäre lieber an Tibet gefallen als an Geschwenda. Das war früher, ganz früher.


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