25. Mai 2024

Sagen wir so: Tränen der Rührung rollen mir nicht in den Bart angesichts der 75 Jahre Grundgesetz, zumal mir Haupt- und Staatsnachrichten nahelegen, zu jener seltsamen Minderheit zu gehören, die diesem Grundgesetz einst entnahmen, das deutsche Vereintvolk habe sich eine Verfassung zu geben nach dem Ineinanderstürzen sämtlicher Schwestern und Brüder inklusive aller Diversen, von denen wir damals nicht ahnten, dass es sie gab. Als wäre es darum gegangen, etwas DDR hineintropfen zu lassen in den Urtext. Aus Unrechtsstaaten tropft es nicht. Aber: es hätte ein Anlass sein können für Denkprozesse, deren ausdauernde Abwesenheit wir heute durchaus bedauern, wenn es um die so genannte Bilanz geht. Es ist über weite Strecken Scheiße gelaufen und immer sind es Westdeutsche, die sich erregen, dass nicht alle alles so toll finden wie stets sie selbst. Immer noch sagt eine starke Masse tonangebender Figuren „dieses Land“, nicht „unser Land“, ähnlich wie am Ende der DDR.


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