28. Juli 2024

Als die Grünen noch Westdeutschland feucht weinten ob des Waldsterbens, starb der Wald gar nicht. Mein erster Besuch im Ruhrgebiet, das ich mir wie Dantes Staub-Inferno ohne Blatt am Baum und mit asthmatisch hustenden menschenähnlichen Kreaturen vorstellte, rupfte mein heiles Weltbild zu Boden. Alles war grün und glänzend, die Leute sahen aus, als wären sie frisch von vier Wochen Kur zurückgekehrt. Heute besuchte ich im Kreise der Familie Masserberg, wo ich eine ehemalige Kollegin an Krücken sah, den Gatten dazu, der sie besuchte. Ach, das war 1973 und in einem anderen Land. Heute stirbt der Wald, rechts und links der Straße ist er entweder schon tot und weggesägt oder er harrt noch der Dinge, die kurz vor dem Tod liegen. Die Grünen achten jetzt auf meine Ess- und Sprechgewohnheiten, mit toten Dingen wollen sie nichts zu tun haben. Vor unserer Abfahrt wurde ich noch fertig mit „Ernst Cassirer 150“, ich nenne dergleichen Sonntagsfreuden.


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