8. Februar 2018

Wer wie ich nicht in Faschingsterminen denkt, verpasst schöne Gelegenheiten, Freude zu spenden. Heute hätte ich eine meiner alten, schon lange nicht mehr getragenen Krawatten, vielleicht die aus Leder, die seit Jugendweihe-Zeiten irgendwo baumelt, schnippschnapp loswerden können in meiner Lieblingsbäckerei, wo die beiden freundlichen Damen hinter der Theke mich fröhlich begrüßten, und nach Schnippelschnappel-Möglichkeiten an Männerhälsen Ausschau hielten. Es ist, logisch, Weiberfastnacht. Ich erinnere Presserunden im Dienstraum des Oberbürgermeisters, wo passend zum Termin die Vorzimmerfurien hereinrauschten mit der großen Schere und die erwartungsvollen Fotografen ihre Geräte hochrissen. In meinem Lieblingszeitungsladen verabschiedete sich von mir auch jemand: Sie höre auf, sie wechsle an eine Stelle mit Urlaub, mit freien Sonnabenden. Wo sie nicht mehr täglich fahren müsse. Ich wünschte alles Gute, wie man das so macht, und etwas traurig.


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