22. März 2018

Der Tag des Berliner Bären ist für mich auch Tag der Kriminalitätsopfer, meine beiden Täter freuen sich seit zehn Jahren ihres unbestraften Lebens, ich habe keineswegs alles vergessen. Den Jahrestag des Massakers von Chatyn in Weißrussland dagegen registriere ich berührt: ich stand 1987 am Ort des Geschehens, nie habe ich mich weniger wohl in meiner deutschen Haut gefühlt. Und bekenne das gern auch zum wiederholten Male. Als vor zehn Jahren des 100. Geburtstages von Albrecht Goes gedacht wurde, gab es sehr unterschiedliche Deutungen seines Lebens und Werkes: von „Wo Lektüre zur Wohltat wird“ bis „hoffnungslos anachronistisch“ stand es in den Blättern, die nie die Welt bedeuten. Der S. Fischer Verlag veranstaltete zu Weihnachten 1984 einen Sonderdruck „Für unsere Freunde“ der Goes-Erzählung „Das mit Katz“, fadengeheftet. Mein Exemplar ist aus dem Regal auf den Arbeitstisch gewandert. Direkt unter seine 1958er Hochstift-Rede „Goethes Mutter“.


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