8. April 2018

In dem Buch der Schweizerin, denn um eine solche handelt es sich, kommt ein gar nicht auf Weimar fixierter Klassik-Begriff zum Tragen. Und es stehen gute Sätze drin wie etwa dieser: „Wem Konvention das billig Konventionelle bedeutet, der weiß wenig vom Klassischen.“ Oder die Frage: „Gibt es ein schlimmeres Missverständnis des Klassischen als den Gedanken, es könnte zur Krücke nachlassender Erfindungskraft oder zur Tarnung mangelnden Wirklichkeitsmutes werden?“ Oh, der Krücke nachlassender Erfindungskraft begegnet man oft, wenn man in ein Theater geht. Dieser Tage las ich wieder von einer Inszenierung „Die Leiden des jungen Werther“, das Stück kannte ich bisher gar nicht. Mein Blick zu „Nachtkritik“ am heutigen Vormittag stellte mich vor die drängende Frage: Gibt es außer in Würzburg und Dortmund keine Premieren mehr? Später kamen doch noch zwei hinzu, lange nach neun Uhr. Früher war das mal die Deadline für Veröffentlichungen. Früher. 


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