21. September 2018

Wenn bei Sartre in „Die Troerinnen des Euripides“ der Herold Talthybios sagt: „Krieg ist Krieg“ und damit sein Tun rechtfertigt, für das er sich selbst sichtbar schämt, dann neigt man zu solider Empörung, zu hören gestern auch bei der Premiere in Meiningen, einer sehr, sehr guten Premiere übrigens. Wenn man beim kriegsgefangenen Theodor Fontane im Brief an seine Gattin liest: „Es liegt in den Verhältnissen. Krieg ist Krieg“, dann neigt man zu Verständnis, zu hören heute in meinem Inneren. Zum Thema, welche Sätze man sagen kann und welche nicht, weil sie schon in einem bestimmten Sinne gebraucht wurden, sagt das alles, man muss nicht mehr dazu sagen. Ich habe auf der Heimreise gestern einen drängelnden Reisebus erlebt, Kennzeichen NMB. Es war der Chef des Unternehmens selbst, wie ich heute am Telefon von ihm selbst hörte. Er ist natürlich weder zu schnell gefahren noch hat er rasant und verkehrsgefährdend mich überholt. Was will ich?


Joomla 2.5 Templates von SiteGround