22. Dezember 2019

Heute wäre Hugo Loetscher 90 Jahre alt geworden, wenn er sich etwas Mühe gegeben hätte wie etwa meine Mutter, die beinahe 91 Jahre alt geworden wäre, wenn nicht so viel Wasser in ihrer Lunge gewesen wäre. Nach so viel wäre denke ich an Frank, der seinen 66. Geburtstag vor einem Jahr noch erlebte, ohne ihn zu erleben, was man künstliches Koma nennt. Ein Jahr später ist es ein seltsamer Gedanke, dass wir heute feiern könnten, weil Sonntag ist, an Sonntagen war er auf keiner Baustelle im fernen Westen und wir können trotzdem nicht feiern, weil er tot ist. Seit meine Mutter nicht mehr lebt, ist mir der Tod nahe wie nie, täglich habe ich mindestens einen Gedanken, was ich wohl nicht mehr tun oder erleben werde. Es ist schrecklich viel. Ein verblödeter Fußball-Reporter meint am Abend, er habe das letzte Bundesliga-Spiel des Jahrzehnts gesehen. Diese Trottel-Art feierte weiland auch das neue Jahrtausend ein Jahr zu früh, sie hatte beim Abitur Mathe abgewählt.


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