4. Februar 2020

Hätte ich gedacht, dass Eva Strittmatter als alte Frau so tratschig sein könnte wie im Gespräch mit Irmtraud Gutschke, die daraus ein ganzes Buch gemacht hat? Nun werde ich wohl doch noch ihren Ehebriefwechsel lesen müssen, soweit er veröffentlicht ist. Einmal sagt sie der Gesprächspartnerin, sie habe versucht, Strittmatter davon abzubringen, das Buch „Eine Mauer fällt“ zu veröffentlichen, es fiele hinter den „Ochsenkutscher“ zurück, kurz darauf bekennt sie, den „Ochsenkutscher“ noch gar nicht gelesen zu haben oder sie vermischt die Zeiten und die Fragerin geht dem  nicht nach. War ich wirklich neugierig zu wissen, wo Strittmatter keine Zähne hatte, und wie seine nackten Zehen aussahen? Dass er eine Daunenjacke wollte, wie Hermann Kant sie besaß? Schnee heute draußen, Sonne im Wechsel, April. Eva Strittmatter wusste noch nach 55 Jahren, wie die neuen finnischen Schuhe 1954 aussahen: „in dunklem Grün, Rindleder mit Steppnähten und dicken Specksohlen“.


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