11. März 2020

Dies ist der 70. Todestag von Heinrich Mann: Bücherstapel im Arbeitszimmer lassen mich kaum einen Pfad finden auf dem Weg in die anderen Räume der Wohnung. Ich habe den „Urfaust“ hinter mir und freien Kopf. Noch am Morgen lese ich in Herbert Iherings Buch aus dem Jahr 1951 zum Einstimmen in die Schreibphase. Wenn die begonnen hat, ist eine Fahrt in die Stadt, die vielen Zeitungen mit den Beilagen zur ausgefallenen Leipziger Buchmesse zu holen, nichts anderes als die Rauchpause der Raucher. Die Fußballspiele vor leeren Kulissen provozieren die Frage, ob auch Theaterabende vor leerem Parkett denkbar wären: in jeder vierten Reihe ein Kritiker, rechts und links nahe den Saaltüren ausgewählte Zuschauer mit Atemmasken? Nein, es geht nicht. Wer sollte quietschen, wenn es nichts zu quietschen gibt, wer an den falschen Stellen lachen? Ich mittendrin als Risikogruppe: alt und vorgeschädigt. Stirb, Corona, wir bauen dir danach barocke Säulen.


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