15. März 2020

Heute hätte ich über den „Hamlet“ aus Rudolstadt geschrieben, denn gestern wäre ich dort gewesen in der Hoffnung, nicht noch ein Desaster wie einst mit dem dortigen „Othello“ erleben zu müssen. So aber üben wir Meidbewegungen, keine sozialen Kontakte mehr, asoziale haben wir ohnehin nicht, unsere Nudeln reichen ohne Hamstern, unser Klopapier reicht auch, wir würden gern unseren Kindern und Enkeln in Berlin welches senden per Post, glauben aber verschwörungstheoretisch geschult, dass die Sendung unterwegs verloren gehen könnte, vielleicht erst auf der Durchreise durch Brandenburg, von wo wir heute Fotos erhielten von leeren Klopapierregalen. Da fügt es sich, dass vor 50 Jahren der armenische Franzose Arthur Adamov mit Hilfe etlicher Schlaftabletten sich das Leben nahm, die feindselige westdeutsche Öffentlichkeit hatte sich längst verabschiedet von ihm. Alles nur, weil Adamov Brecht für sich entdeckt hatte und dann auch noch Sean O’Casey.


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