24. Mai 2020

„Ich war die ganze Woche zu Hause geblieben, um da zu sein im entscheidenden Moment und verpasste ihn dann doch.“ So steht es rückblickend am 24. Mai 1980 im Tagebuch. Vierzig Jahre später ist die Lage umgekehrt: Ich bin in Ilmenau, das Kind in Berlin. Was man so Kind nennt. Ich kenne es von meiner Mutter. Die es ihren Urenkeln erläuterte: Euer Opa bleibt immer mein Kind. Ich werde es bis zum Uropa nicht schaffen. Ich sah einen Bericht über die Bochumer Inszenierung von Thomas Braschs „Lieber Georg“, Regie Karge/Langhoff. Ich schrieb damals auch über Filme, die ich sah, viel ins Tagebuch. Heute halte ich mich zurück. Sehe fast nur noch Krimis. Lese immerhin 60 Seiten Herbert Nachbar, der am Pfingstsonntag 1980 starb, vor vierzig Jahren. Er fasziniert mich irgendwie und tatsächlich regte mich erst sein früher Tod an, ein drittes Buch von ihm zu lesen. Das alte Tagebuch verrät: ich hätte es nie gelesen, wäre es kein bb-Buch gewesen.


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