18. Juli 2020

Auch nach sieben Jahren kommen immer noch, wenn auch nicht in Massen, Stimmen zu meinem „Kulturschock NVA“ zu mir. Erst gestern wieder ein natürlich männlicher Anrufer sächsischer Dialekt-Anmutung, der zeitgleich mit mir seinen Armeedienst in Rostock in der Kopernikusstraße absolvierte, er in der 7. Kompanie, ich in der 4., sein Block war der nächste nach meinem im Karree am Exerzierplatz, es muss der gewesen sein, in dem wir bisweilen kalt duschten, weil das warme Wasser immer schon alle war, wenn wir antraten. Alles weit, alles fern. Der Mann will ganz in der Nähe, in Großbreitenbach, Leute von damals treffen. Mein Buch habe ihm sehr gefallen, das wollte er unbedingt loswerden. Das höre ich natürlich gern. Alles andere wäre gelogen. In Berlin, lese ich, gibt es Aktivitäten, der Mohrenstraße einen neuen Namen zu verpassen. Fragt sich, wie lange noch in unserer schönen Stadt Ilmenau ein Urologe namens Mohr praktizieren will: ganz unreflektiert.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround