27. Januar 2019

Wenn mich mein Oberbürgermeister persönlich und freundlich einlädt, es darf auch der neue sein, an der Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus teilzunehmen, dann komme ich trotz Wetterunbilden und harre vor der Alten Försterei aus, in der ich einst so etwas wie ein Teil-Hausherr war. Ich höre die Rede von Helmut Krause, der einst mein Mitschüler war und sich gern meine Reden zu Abiturjubiläen anhört. Er ist jetzt Ehrenbürger und trägt, was ihn ehrt, eine längere Passage von Edgar Hilsenrath vor, der erst am 30. Dezember im Alter von 92 Jahren in Wittlich gestorben ist. Ich kenne Leute, die Hilsenraths „Der Nazi & der Frisör“ über fast alles stellen, was sie sonst noch gelesen haben. In meinem Archiv finde ich Beiträge aus den Jahren 1993 bis 2008 über ihn, da gab es also ein sehr langes Schweigen. Ich kann an Auschwitz nicht so unbefangen befangen denken wie früher, ich weiß, dass es auch ein Ort der Familiengeschichte ist.


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