2. Februar 2019

Johann Christoph Gottsched, dessen 319. Geburtstag heute sicher niemand feiert, hätte sich vom nächstliegenden Felsen in eines der Leipziger Meere gestürzt, könnte man vermuten, wenn er diesen „Wilhelm Tell“ in Weimar gesehen hätte, während des Fluges schreiend. Friedrich Schiller wäre womöglich an seine Schublade gegangen, an den fauligen Äpfeln ein wenig zu schnuppern und dann an Goethe zu schreiben: Ich hätte nie gedacht, was man aus diesem Prachtstück so alles machen kann. Und Goethe, in aller Stille, kein Wort davon zu Schiller, nur zu sich selbst: das mit der Parricida-Szene – Hut ab, Ziege. Mir geht naturgemäß immer die Rolle der Gertrud nahe, aus Gründen, die dem Datenschutz unterworfen bleiben. Nahe geht mir auch das anstehende Schicksal grün-roter Frauen, die nach der neuen Politquote ihre wohldotierten Stühle räumen müssen für bis dato unbekannte rot-grüne Männer aus den vierten bis neunten Reihen ihrer Avantgarde-Parteien.


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