28. September 2019
Meine Mutter ist tot. Genau zwei Wochen vor ihrem 91. Geburtstag ist sie ihrem letzten Leiden erlegen, zu ihrem und unserem Glück ohne lange Quälerei. Noch am Sonntag telefonierten wir nach unserer Rückkehr aus Italien, sie erzählte vom Besuch der Urenkel, ein Foto davon kannten wir schon. Am Montag wollten wir weitere Vereinbarungen mit dem DRK treffen, mussten verschieben, weil das Sanitätshaus mit den Vorbereitungen noch nicht zu Ende gekommen war wegen des neuen Thüringer Feiertages. Als ich am Dienstag mit dem DRK sprach, war es schon eine vorläufige Absage, meine Mutter lag auf Station 22, von Tag zu Tag wurde es kritischer. Am Donnerstag der Satz, den wir für beginnende Verwirrung halten mussten: „Warum bringt Ihr mir noch was, ich bin doch morgen im Sarg.“ Es war nur ihr Lieblingsjoghurt und frische Wäsche, was wir brachten. Den Freitagsbesuch nahm sie schon nicht mehr wahr. Heute holten wir ihre Sachen ab: mit Protokoll.