10. Dezember 2019
Sparkassen-Termin: am Freitag vereinbart, heute abgewickelt. Ich löse das Girokonto meiner Mutter endgültig auf, für die große letzte Rechnung am Donnerstag fehlten am Ende 20 Euro, ich glich es so aus, das schließlich noch etwas bleibt für die finalen Gebühren. Eine gelbe und eine blaue Mappe ins Steuerbüro, Büro-Material aus dem Drogerie-Markt. Zu Hause eine längst fällige Umordnung: Tschechow separat, Ibsen separat, mein Bürokratenherz schlägt schneller, Trennblätter für jedes Stück und weitere Stichworte, Fontane hebe ich mir für morgen auf, die Ausschnitte aus meinen Zeitungen sind unsortiert seit Wochen. Und immer noch befällt mich, mal unter der Dusche, mal in der Küche, wenn ich meine Teekanne fertig mache, der Gedanke: ich habe meine Mutter noch nicht angerufen. Das kann ein Jahr dauern oder länger, lasse ich mich trösten. Ich bilde mir ein, seit jenem Donnerstag auf Station 22 zu wissen, was es heißt, eine Grabesstimme zu hören.